Aller Anfang ist schwer. Das
bekommen auch Startups zu spüren, die zu Beginn oft unter Druck
agieren und Entscheidungen treffen, die nicht zu Ende gedacht wurden.
Solange man Fehler nicht mehrfach begeht, können diese aber durchaus
lehrreich sein. Damit Ihnen nicht das selbe passiert, haben wir hier
einige typische Startup-Fehler zusammengetragen:
- Keine Zielgruppe
Viele Startups haben das
Gefühl, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung sei für jedermann von
Nutzen. Anstatt sich erst einmal nur in einer Nische auszubreiten,
wollen sie überall erfolgreich sein. Dies ist nicht nur teuer im
Hinblick auf Marketing, sondern wird in der Fülle von Angeboten auch
mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht wahrgenommen. Besser ist es,
sich erst einmal nur auf eine Region oder eine spezifische Zielgruppe
zu beschränken. Dabei kann es helfen, sich unter den Kunden
umzuhören und so ihre Bedürfnisse herausfinden. Sobald das Konzept
bei ihnen erfolgreich war, ist das Produkt bereit für einen
grösseren Markt.
- Zu viele Produkteigenschaften
Manche Startups denken, sie
könnten ihr Angebot nicht auf den Markt stellen, solange es nicht
eine bestimmte Menge an features aufweist. Hier gilt das Motto: Keep
it simple! Lieber setzt man auf ein einfaches Produkt, das von den
Kunden problemlos benutzt werden kann. Gerade diese Einfachheit kann
es für die Nutzer verständlicher und dadurch attraktiver machen.
- Marketing vernachlässigen
Zu Beginn konzentrieren sich
Unternehmer häufig auf die Fertigstellung ihres Produkts und
vernachlässigen dabei dessen Vermarktung. Ob aus Kostengründen oder
aus der Hoffnung, das Produkt gewinne über Mundpropaganda an
Bekanntheit – auf Marketing zu verzichten ist ein Fehler. Denn egal
wie nützlich das Produkt ist: wenn die Kunden nicht darauf
aufmerksam werden wird es sich auch nicht verkaufen.
- Team falsch zusammenstellen
Ein
gutes Arbeitsteam zusammenstellen ist eine der schwierigsten aber
wichtigsten Entscheidungen bei einer Gründung. Viele Unternehmer
begehen den Fehler, dass sie zu homogene Teams bilden. Die
Mitarbeiter sollten sich aber fachlich möglichst gut ergänzen. Das
heisst zum Beispiel, dass ein Team jeweils Experten für die Bereiche
Technik, Marketing und Grafik aufweisen sollte. Nur so kann jeder
Fachbereich abgedeckt und ein möglichst umfassendes Wissen gesammelt
werden. Ausserdem ist es wichtig, dass die unterschiedlichen
Charaktere zueinanderpassen, damit eine angenehme Arbeits-atmosphäre
entsteht.
- Keine Teamarbeit
Wichtig
ist nicht nur das passende Team, sondern auch, dass dieses gut
zusammenarbeitet. Idealerweise sind alle Mitarbeiter gleich engagiert
und verfolgen die selbe Vision, alles in den Aufbau des neuen
Unternehmens zu stecken. Zu einem Team gehören dabei nicht nur die
internen Mitarbeiter, sondern auch externe Investoren und Partner,
mit denen man erfolgreich zusammenarbeitet.
- Den Erfolg an der Presse messen
Viele
Menschen gehen davon aus, dass ein Produkt das beste sein muss, weil
es oft in der Presse erwähnt wird. Sie messen ihren eigenen Erfolg
daran, was die Presse über sie schreibt und wie häufig über ihr
Produkt berichtet wird. PR und Presse sollte man jedoch nicht zu
ernst nehmen. Journalisten handeln oft gewinnorientiert und schreiben
daher vor allem über innovative oder herausstechende Produkte und
Unternehmen, da diese ihnen den höchsten Nachrichtenwert
versprechen. Solide wachsende Unternehmen oder solche, die kleine,
aber wichtige Verbesserungen umsetzen, sind für die Presse weniger
interessant, auch wenn ihre Produkte einwandfrei sind. Erfolg sollte
daher nicht an der Berichterstattung gemessen werden, sondern an den
Verkaufszahlen und am Feedback von Kunden.
- Zu schnelles oder langsames Skalieren
Viele
Startups haben Mühe mit der Entscheidung, ab wann sie ihr Geschäft
ausbauen sollten. Eine Skalierung ist wesentlich für Unternehmen,
die erfolgreich sein möchten. Allerdings bauen Startups häufig
schon dann aus, wenn es ihnen eigentlich noch an Erfahrung und am
Verständnis für das eigene Geschäftsmodell fehlt. Diese
Unternehmen stellen viele neue Mitarbeiter an, entwickeln immer mehr
Produkteigenschaften und nehmen Geld auf, noch bevor sie sich
überhaupt sicher sind, dass ihr Produkt auf dem Markt Erfolg haben
wird.
Das
Gegenteil ist ebenfalls häufig der Fall: Einigen Startups fehlt es
an Mut, um auszubauen. Sie warten dann so lange, dass der eigene
Wettbewerb sie überholt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass
Unternehmen sich an die Skalierung wagen, sobald sie sich über ihr
Geschäftsmodell und ihre Marktposition im Klaren sind.
- Zu früh oder zu spät aufgeben
Oft
passiert es, dass Startups sofort aufgeben, wenn der gewünschte
Erfolg ausbleibt oder Hindernisse entstehen. Dabei ist aller Anfang
schwer und komplizierte Situationen kommen überall vor. Wichtig ist,
dass man sein Ziel im Auge behält und mit der gleichen Motivation
weitermacht.
Allerdings
passiert es auch, dass ein Geschäftsmodell schlicht nicht
funktioniert. Anstatt daran festzuhalten sollte man sich das
Scheitern eingestehen und das Unternehmen lieber einstellen oder
zumindest die Geschäftsidee wechseln, bevor man Mühe, Zeit und Geld
in das Falsche investiert.
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