Wie
lässt sich erkennen, ob eine Person im Beruf erfolgreich sein wird?
Oder ob sie sich für eine Führungsposition eignet?
Diesen
Fragen widmen sich zahlreiche Studien und Bücher. Dabei wurden
Faktoren ausfindig gemacht, die den beruflichen Erfolg beeinflussen
und zu dessen Vorhersage geeignet sind. Diese werden meist in
Individual- und Kontextfaktoren unterschieden.
Individualfaktoren
befassen sich mit den Eigenschaften der Person selbst. Darunter
fallen folgende Prädiktoren:
- Soziodemographie
- Ausbildung
- Beruf
- Support
- Persönlichkeitsmerkmale
- Intelligenz
Soziodemographie
umfasst das Alter, Geschlecht und die Herkunft der Person. In Studien
von unter anderem Ng. et al. (2005) konnte herausgefunden werden,
dass diese Faktoren einen signifikanten Einfluss auf beruflichen
Erfolg haben. So verdienen ältere Menschen in der Regel mehr als
jüngere, da sie über ein grösseres Netzwerk und mehr Humankapital
verfügen. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer und
sind seltener in Führungspositionen, werden jedoch öfter befördert.
Die ethnische und soziale Herkunft spielt ebenfalls eine Rolle:
Nicht-Weisse sind auch heute noch oft benachteiligt, vor allem in
Bezug auf Einkommen und Behandlung. Gleiches gilt für Menschen aus
ärmeren Verhältnissen: diese haben schlechtere Chancen auf eine
Schul- und Berufsausbildung, sind unter Studierenden
unterrepräsentiert und daher auch seltener in Führungspositionen
vorzufinden. Interessant ist ausserdem das Privatleben der Person:
Für Männer kann es in Hinsicht auf beruflichen Erfolg von Vorteil
sein, verheiratet zu sein. Dies impliziert, dass sie reif, stabil und
verantwortungsbewusst sind, und (falls Kinder im Spiel sind) auf den
Beruf und das Einkommen angewiesen sind. Für Frauen ist eine Ehe für
die Karriere hingegen eher nachteilig, da sie dadurch oft weniger
mobil scheinen oder die Familie vor die Arbeit stellen.
Die
Ausbildung hat im Gegensatz zur Soziodemographie an Bedeutung
verloren, da der Anteil an Akademikern mit Ausbildung abnimmt. Dafür
steigt die relative Häufigkeit der Studienabschlüsse mit der
Führungsebene. Ein Studienabschluss alleine reicht aber noch nicht,
um Karriere zu machen: Die Berufserfahrung ist genauso wichtig. Je
mehr eine Person davon vorweisen kann, desto mehr steigt ihr
Einkommen und ihre Beförderungsanzahl. Noch besser, falls sie diese
im gleichen Betrieb erworben hat: Je länger sie dort beschäftigt
war, über desto mehr Humankapital und spezifisches Wissen über den
Betrieb verfügt sie. Auch internationale Erfahrung wirkt sich
positiv aus: Personen, die schon einmal im Ausland gearbeitet haben,
werden oft mit mehr Einkommen und besseren Beförderungsraten
belohnt.
Einen
positiven Einfluss auf beruflichen Erfolg haben ausserdem
motivationale und unterstützende Faktoren. So wird zum Beispiel ein
hoher zeitlicher Einsatz mit hoher Karrieremotivation verbunden und
entsprechend honoriert. Wechselbereitschaft und Mobilität sprechen
für einen flexiblen Karriereansatz und werden ebenfalls vorteilhaft
bewertet. Besitzt eine Person ausserdem einen Mentor oder einen
unterstützenden Vorgesetzten, so wachsen in der Regel ihre Chancen
auf ein höheres Einkommen und mehr Erfolg. Sehr wichtig ist auch
Sozialkapital: Es lohnt sich, ein grosses Netzwerk zu knüpfen.
Nebst
diesen Faktoren sollten Persönlichkeitsmerkmale nicht ausser Acht
gelassen werden: Während Gewissenhaftigkeit, Extraversion,
Leistungs- und Führungsmotivation, Kontaktfähigkeit, Flexibilität
und Eigeninitiative positiv bewertet sind, fallen emotionale
Instabilität, Introversion und soziale Verträglichkeit (!) eher
nachteilig auf.
Am wichtigsten scheinen jedoch kognitive Fähigkeiten zu sein: Intelligenz wird vielfalch als Hauptprädiktor für Berufserfolg genannt!
Individualfaktoren
tragen bereits beachtlich zu beruflichem Erfolg bei. Kontextfaktoren
spielen jedoch ebenso sehr eine Rolle. Diese werden in betriebliche
und überbetriebliche Faktoren aufgeteilt:
Zu
den betrieblichen Faktoren zählen zum Beispiel die
Unternehmensgrösse, -demographie und -struktur. Diese sind von
Bedeutung, da beispielsweise das Durchschnittsalter der
Führungskräfte ein typisches Alter für eine Führungsposition
ergibt. Auch die Hierarchieebenen und das Aufstiegssystem können
aufschlussreich sein, ebenso wie das Unternehmenswachstum und dessen
Marktposition.
Unter
“überbetriebliche Faktoren” versteht man unter anderem die
Branche und ihre Entwicklung, die jeweiligen Funktionsbereiche, den
Standort sowie allgemeine demographische Entwicklungen und
Konjunktureinflüsse. Zu beachten sind hier die
Einkommensunterschiede zwischen Branchen (oft zeigen sich
produzierende Branchen überlegen) sowie zwischen Funktionsbereichen
(Management und Beratung werden meist besser entlöhnt als technische
Bereiche). Aussagekräftig ist auch der Standort des Unternehmens, da
beispielsweise in Grossstädten höhere Löhne gezahlt werden.
Fazit:
Auf beruflichen Erfolg wirken verschiedenste Faktoren ein. Nebst
persönlichen Eigenschaften spielen auch das jeweilige Unternehmen
und Umfeld sowie die Intelligenz eine grosse Rolle. Personalmanager
kennen sich in diesem Bereich bestens aus und können Ihnen
individuellere und detaillierte Aussagen geben. Wir empfehlen:
Eligendo AG.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen