Freitag, 9. Mai 2014

Wie sinnvoll ist es Mitarbeiter als Markenbotschafter zu nutzen?

Heutzutage setzen immer mehr Arbeitgeber voraus, dass ihre Angestellten auch privat grosses Interesse am Unternehmen bekunden und als Markenbotschafter fungieren. Durch gezielte Unternehmenskommunikation wird versucht, die Mitarbeiter an sich zu binden und dadurch ihr Potenzial zu vergrössern. Damit würde sich auch die Suche nach zukünftigen Fach- und Führungskräften ergeben. 


Momentan ist die Lage allerdings noch verbesserungsfähig. Laut einer Umfrage von stellenanzeigen.de (2013) sind 50% der Befragten nicht mit der Unternehmensstrategie ihres Arbeitgebers vertraut. Nur 20% gaben an, diese zu kennen, der Rest hat lediglich eine grobe Idee davon (
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Ziele und Werte sollten intern also besser vermittelt werden. Dies wird jedoch immer schwieriger, je grösser der Betrieb ist. Viele Angestellte erledigen ihre Arbeit zwar gewissenhaft und gut, interessieren sich aber ausserhalb der Arbeitszeiten kaum für das Unternehmen, bei dem sie angestellt sind. Es fehlt dabei nicht nur an Interesse, sondern oft auch am Verständnis für die jeweiligen Unternehmensstrategien.

Daher stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, die Mitarbeiter zur Markenvertretung zu motivieren. Angestellte, die privat nur Firmenmarketing betreiben, wirken nicht authentisch und werden selten ernst genommen. Ausserdem fühlen sich viele überfordert, wenn sie von ihren Arbeitgebern konkret dazu veranlasst werden, ihre Arbeit zu leben und das Unternehmen immer und überall positiv zu präsentieren.

Sinnvoller ist es, die eigenen Angestellten fair zu behandeln, ihnen kostenlose Schulungen und Weiterbildungen zu bieten, ohne dafür eine Gegenleistung in Form von PR für das eigene Unternehmen einzufordern. Glückliche Mitarbeiter betreiben unaufgefordert und meist unbewusst eine gute Unternehmenskommunikation. Da diese ernst gemeint ist, macht sie auch einen viel besseren Eindruck auf das Umfeld. Die meisten Menschen merken nämlich sofort, ob eine Unternehmenskultur tatsächlich gut ist oder ob sie nur so vorgelebt wird.

Fazit: Die gezielte Instrumentalisierung von Mitarbeitern, die gegen aussen als Markenbotschafter auftreten sollen, kann negative Folgen haben. Die Mitarbeiter wirken nicht authentisch und werden dadurch nicht ernst genommen. Als bessere Lösung bietet sich an, die Unternehmenskommunikation den für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeitern zu überlassen und stattdessen dafür zu sorgen, dass die Angestellten ihre Arbeit gerne machen und sich im Unternehmen wohl fühlen. 

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