Montag, 2. Dezember 2013

Prädiktoren für beruflichen Erfolg

Wie lässt sich erkennen, ob eine Person im Beruf erfolgreich sein wird? Oder ob sie sich für eine Führungsposition eignet?
Diesen Fragen widmen sich zahlreiche Studien und Bücher. Dabei wurden Faktoren ausfindig gemacht, die den beruflichen Erfolg beeinflussen und zu dessen Vorhersage geeignet sind. Diese werden meist in Individual- und Kontextfaktoren unterschieden.

Individualfaktoren befassen sich mit den Eigenschaften der Person selbst. Darunter fallen folgende Prädiktoren:
  • Soziodemographie
  • Ausbildung
  • Beruf
  • Support
  • Persönlichkeitsmerkmale
  • Intelligenz

Soziodemographie umfasst das Alter, Geschlecht und die Herkunft der Person. In Studien von unter anderem Ng. et al. (2005) konnte herausgefunden werden, dass diese Faktoren einen signifikanten Einfluss auf beruflichen Erfolg haben. So verdienen ältere Menschen in der Regel mehr als jüngere, da sie über ein grösseres Netzwerk und mehr Humankapital verfügen. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer und sind seltener in Führungspositionen, werden jedoch öfter befördert. Die ethnische und soziale Herkunft spielt ebenfalls eine Rolle: Nicht-Weisse sind auch heute noch oft benachteiligt, vor allem in Bezug auf Einkommen und Behandlung. Gleiches gilt für Menschen aus ärmeren Verhältnissen: diese haben schlechtere Chancen auf eine Schul- und Berufsausbildung, sind unter Studierenden unterrepräsentiert und daher auch seltener in Führungspositionen vorzufinden. Interessant ist ausserdem das Privatleben der Person: Für Männer kann es in Hinsicht auf beruflichen Erfolg von Vorteil sein, verheiratet zu sein. Dies impliziert, dass sie reif, stabil und verantwortungsbewusst sind, und (falls Kinder im Spiel sind) auf den Beruf und das Einkommen angewiesen sind. Für Frauen ist eine Ehe für die Karriere hingegen eher nachteilig, da sie dadurch oft weniger mobil scheinen oder die Familie vor die Arbeit stellen.

Die Ausbildung hat im Gegensatz zur Soziodemographie an Bedeutung verloren, da der Anteil an Akademikern mit Ausbildung abnimmt. Dafür steigt die relative Häufigkeit der Studienabschlüsse mit der Führungsebene. Ein Studienabschluss alleine reicht aber noch nicht, um Karriere zu machen: Die Berufserfahrung ist genauso wichtig. Je mehr eine Person davon vorweisen kann, desto mehr steigt ihr Einkommen und ihre Beförderungsanzahl. Noch besser, falls sie diese im gleichen Betrieb erworben hat: Je länger sie dort beschäftigt war, über desto mehr Humankapital und spezifisches Wissen über den Betrieb verfügt sie. Auch internationale Erfahrung wirkt sich positiv aus: Personen, die schon einmal im Ausland gearbeitet haben, werden oft mit mehr Einkommen und besseren Beförderungsraten belohnt.


Einen positiven Einfluss auf beruflichen Erfolg haben ausserdem motivationale und unterstützende Faktoren. So wird zum Beispiel ein hoher zeitlicher Einsatz mit hoher Karrieremotivation verbunden und entsprechend honoriert. Wechselbereitschaft und Mobilität sprechen für einen flexiblen Karriereansatz und werden ebenfalls vorteilhaft bewertet. Besitzt eine Person ausserdem einen Mentor oder einen unterstützenden Vorgesetzten, so wachsen in der Regel ihre Chancen auf ein höheres Einkommen und mehr Erfolg. Sehr wichtig ist auch Sozialkapital: Es lohnt sich, ein grosses Netzwerk zu knüpfen.   

Nebst diesen Faktoren sollten Persönlichkeitsmerkmale nicht ausser Acht gelassen werden: Während Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Leistungs- und Führungsmotivation, Kontaktfähigkeit, Flexibilität und Eigeninitiative positiv bewertet sind, fallen emotionale Instabilität, Introversion und soziale Verträglichkeit (!) eher nachteilig auf.

Am wichtigsten scheinen jedoch kognitive Fähigkeiten zu sein: Intelligenz wird vielfalch als Hauptprädiktor für Berufserfolg genannt!

Individualfaktoren tragen bereits beachtlich zu beruflichem Erfolg bei. Kontextfaktoren spielen jedoch ebenso sehr eine Rolle. Diese werden in betriebliche und überbetriebliche Faktoren aufgeteilt:

Zu den betrieblichen Faktoren zählen zum Beispiel die Unternehmensgrösse, -demographie und -struktur. Diese sind von Bedeutung, da beispielsweise das Durchschnittsalter der Führungskräfte ein typisches Alter für eine Führungsposition ergibt. Auch die Hierarchieebenen und das Aufstiegssystem können aufschlussreich sein, ebenso wie das Unternehmenswachstum und dessen Marktposition.

Unter “überbetriebliche Faktoren” versteht man unter anderem die Branche und ihre Entwicklung, die jeweiligen Funktionsbereiche, den Standort sowie allgemeine demographische Entwicklungen und Konjunktureinflüsse. Zu beachten sind hier die Einkommensunterschiede zwischen Branchen (oft zeigen sich produzierende Branchen überlegen) sowie zwischen Funktionsbereichen (Management und Beratung werden meist besser entlöhnt als technische Bereiche). Aussagekräftig ist auch der Standort des Unternehmens, da beispielsweise in Grossstädten höhere Löhne gezahlt werden.

Fazit: Auf beruflichen Erfolg wirken verschiedenste Faktoren ein. Nebst persönlichen Eigenschaften spielen auch das jeweilige Unternehmen und Umfeld sowie die Intelligenz eine grosse Rolle. Personalmanager kennen sich in diesem Bereich bestens aus und können Ihnen individuellere und detaillierte Aussagen geben. Wir empfehlen: Eligendo AG


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